Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen brauchten jeweils über ein Jahrzehnt, um aus der Regionalliga West aufzusteigen. Auch der MSV Duisburg merkt in der Frühphase dieser Saison, wie eng und kompliziert diese Liga sein kann.
Nach einem perfekten Start – zwölf Punkte aus vier Spielen – folgten zuletzt drei Partien ohne einen Sieg. 1:2 in Paderborn II, 2:2 gegen Düsseldorf II und 0:0 bei Fortuna Köln waren die jüngsten drei Ergebnisse.
Ein Sieg soll dann wieder im kommenden Heimspiel gelingen: Dann reist der SC Wiedenbrück in die Schauinsland-Reisen-Arena (21. September, 14 Uhr). Der SCW steht auf einem Abstiegsplatz und konnte erst eine Partie gewinnen. Auf dem Papier ist das natürlich eine Pflichtaufgabe für den Aufstiegsanwärter, aber die eingefleischten Regionalliga West-Fans wissen, dass Wiedenbrück ein Favoritenschreck ist.
Beispiele gefällig? In der Saison 2020/21 verlor Wiedenbrück nur eines der vier Duelle gegen das Top-Duo Borussia Dortmund II und Rot-Weiss Essen. Gegen RWE, die damals das DFB-Pokal-Viertelfinale erreichten, gelang sogar zweimal das Remis. Ein Jahr später versaute der SCW dem SC Preußen Münster am vorletzten Spieltag durch ein 0:0 den Drittliga-Aufstieg. 2022/23 feierte Münster dann den souveränen Meistertitel, auch weil Wiedenbrück gegen den größten Konkurrenten Wuppertaler SV zweimal punktete (2:2, 1:1).
Wiedenbrück ist nicht zu unterschätzen
Im letzten Jahr verloren die Ostwestfalen zwar zweimal gegen den späteren Aufsteiger Alemannia Aachen, aber dafür konnten andere Top-Teams geärgert werden. Gegen den Vizemeister 1. FC Bocholt holte Wiedenbrück einen Punkt, gegen den Dritten Wuppertaler SV vier Zähler und gegen den Vierten Fortuna Köln sogar die Maximalpunktzahl.
Der Grund, warum sich so viele gute Regionalliga-Mannschaften seit Jahren schwer gegen den SCW tun ist, dass die Truppe von der Rietberger Straße sehr unbequem zu bespielen ist. Wiedebrück spielt körperbetont, kompakt und leidenschaftlich – eben richtigen Männerfußball. Dazu hat der Regionalligist mit Marcel Hölscher einen der besten Keeper der Liga in den eigenen Reihen.
Für den MSV Duisburg geht es am Samstag darum, die Bedingungen anzunehmen und die Grundtugenden abzurufen. Wenn das gelingt, dann können die Zebras auch die individuelle Klasse ausspielen. Das Ziel ist natürlich, den fünften Saisonsieg gemeinsam mit den Fans zu bejubeln.